
Freyung | FRG Das Jahr 2018 war für den Kreis-Caritasverband (KCV) Freyung-Grafenau eine echte Herausforderung:
Jugendhilfe
Wie bereits in der Jahreshauptversammlung im letzten Jahr angekündigt, mussten die Einrichtungen für unbegleitete und minderjährige Ausländer, trotz stark sinkender Belegungszahlen, weiter vorgehalten werden. Erst mit 2019 konnte beispielsweise der Schlüssel für die zentrale Notaufnahmestelle in Mauth (ehem. Jugendherberge) zurückgegeben werden. Auch die Waldkirchner Clearing- und Inobhutnahme konnte erst in diesem Verbandsjahr entsprechend zurückgefahren werden. Die dortige Wohngruppe des "Christophorus Haus" wird im September in Schönberg integriert und die Caritas Einrichtung in Waldkirchen dann Frühjahr 2020 geschlossen. Diese Transformationen erfolgen ohne Kündigungen: Alle Mitarbeiter können in den vielen Einrichtungen des kath. Wohlfahrtsverbandes weiterbeschäftigt werden. Rund 100.000 Euro habe die Umstellung in die deutsche Jugendhilfe nach Auskunft des Managements dem Verband gekostet.
Betreute Wohnformen

Mit Ausrichtung der Caritas FRG auf den Bereich "Wohnen" werden im laufenden Verbandsjahr die Weichen für den Umzug des durch den Bezirk geförderten Modellprojekts gestellt:
Die therapeutische WG für Menschen mit psychischen Handicap wird nach Freyung umziehen, nicht zuletzt um den gesetzlichen Vorgaben der Bundesteilhabe voll zu entsprechen. Damit dieser Klienten-Kreis nicht nur ein betreuendes "Dach über dem Kopf" erhält, wird durch die Investition des DiCV Passau (Caritasverband für die Diözese Passau) in den Bereich Arbeit investiert. "Wir werden am Standort eine eigene Werkstätte für Menschen mit psychischen Problemen bauen", kündigte Caritasdirektor Michael Endres an.
Förderzentrum in Freyung
Auch der II. Bauabschnitts am Caritas-Förderzentrum wird vom katholischen Trägerverband weiterhin vorfinanziert. Durch Engpässen bei den Firmen und Lieferproblemen bei den notwendigen Materialien verzögert sich hier die Inbetriebnahme des Sport-Sektors und der Werkräume für die Berufsschulstufe. Dann entsteht aber in Freyung eines der modernsten Förderzentren Ostbayerns für junge Menschen mit G- Handicap.
Gesundheitsmanagement für Dienstnehmer
In ihrem Rückblick verwies Alexandra Aulinger-Lorenz (hauptberuflicher Vorstand) auch auf die Einführung des Gesundheitsmanagements: "Als Arbeitgeber Caritas sehen wir uns verpflichtet, die Mitarbeiter ganzheitlich zu sehen." Nur mit engagierten und gesunden Mitarbeitern könne eine wirklich gute Arbeit geleistet werden. Darüber hinaus verweis Aulinger-Lorenz auch auf die Erweiterung bei der Frühförderung. War die Beratungs- und Betreuungseinrichtung mit gerade einmal acht Dienstnehmern aufgestellt, arbeiten in diesem Bereich nun 25 Fachkräfte. "Dabei werden wir zunehmend auch auf eigenes med.-therapeut. Fachpersonal setzen!"
Das sagen die Zahlen
Die Bilanzstruktur für das Jahr 2018 erläuterte Josef Bauer. "Der Mangel an Fachkräften ist jetzt auch bei uns im Landkreis angekommen!", stellte Josef Bauer (geschäftsf. Vorstand) fest. Im Bereich der ambulanten Pflege seien kaum noch fachlich gut qualifizierte Kräfte zu finden. Mit über 750 Pflegepatienten im Monat unterhält der Kreis-Caritasverband FRG eine der größten Sozialstationen im ländlichen Raum. "Wir sind am Limit angelangt." Doch nicht nur im ambulanten Pflegesektor zeichnete der Caritas-Chef ein düsteres Bild. "Es ist sehr schwierige eine adäquate stationäre Unterbringung im Landkreis zu finden." Die Vorsitzende im Aufsichtsrat des Caritasverbandes FRG, Irene Hilz, betonte mit einem kurzen Rechenschaftsbericht besonders ihr Anliegen, das amtierende Vorstandsdoppel zu unterstützen. "Dabei geht es mir auch, wenn ich die einzelnen Einrichtungen, Dienste und Projekte, besuche. Mir ist es wichtig, die Menschen dahinter persönlich kennenzulernen!"
Mit 450 Dienstnehmern verzeichnete der Verband ein Umsatzvolumen von 16,3 Mio. Euro. "Er zählt damit zu einem großen Arbeitgeber im Landkreis", so Landrat Sebastian Gruber in seinen Grußworten. "Sie zeigen mit ihrer Arbeit, den Wert einer Region: Wie Menschen miteinander umgehen, auch mit denen, die nicht auf der ‚Sonnenseite‘ stehen!"
Das Minus im abgelaufenen Verbandsjahr ließe sich nicht wegdiskutieren, aber die Prognosen für 2019 würden deutlich besser aussehen, stellte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Peter Robl der Vertreter-Versammlung im KCV in Aussicht.
- c m g
Bildunterschriften: © caritas FRG | C.M. Grimsmann
Bild 1: (v.li) Ziehen an einem Strang im Landkreis Freyung-Grafenau. Josef Bauer (geschäftsführender Vorstand), Landrat Sebastian Gruber, Caritasdirektor Miachel Endres, Alexandra Aulinger-Lorenz (hauptberuflicher Vorstand), Caritas Vorsitzende des Aufsichtsrats Irene Hilz und ihr Stellvertreter Dr. Peter Robl und die Mitglieder im Caritas FRG Alois Gell, Renate Cerny und Max Niedermeier.
Teaserbild + Bild 2: Starke Kooperation zwischen Diözese und Kreisebene. Michael Endres, Direktor des Caritasverbandes in der Diözese Passau.