
FRG | "Der Datenschutz muss uns sehr wichtig sein. Gerade bei existentiellen persönlichen Problemen", betont Alexandra Aulinger-Lorenz. "Die Digitalisierung ist heutzutage nicht mehr aufzuhalten. Auch nicht in der Kommunikation zwischen Klienten und unseren Beratern. Die Beratung von Personen in schwierigen Lebenslagen erfordert schließlich immer ein hohes Maß an Vertraulichkeit. Wir sind uns dieser Verantwortung bewusst."
Online muss sicher sein - zu 100 Prozent
Aus diesem Grund hat sich nun die Caritas FRG Freyung-Grafenau für die Online-Plattform des deutschen Caritasverbandes entschieden. Sie ist bereits 2006 an den Start gegangen. Zwischenzeitlich werden dort 21 Themenbereiche in der Onlineform angeboten -kostenlos, anonym und absolut sicher. Die Anforderungen wurden und werden stetig an die neuen Möglichkeiten der digitalen Kommunikation angepasst und fortlaufend auf die Sicherheit geprüft. Der Kreis-Caritasverband FRG beteiligt sich dort mit seiner Erziehungs-, Familien- und Jugendberatungsstelle, der psychosozialen Suchtberatung und der Beratungsstelle für psychische Gesundheit.
Erst mal "Abtasten"
"Wichtig war und ist, für uns und unsere Ratsuchenden eine sichere Plattform für Onlineberatung. Corona hat uns schneller als geplant auf den Weg gebracht", so Aloisia Rothenwührer (Fachgebietsleitung der Erziehungsberatung). "Es ist keine eigene E-Mail-Adresse nötigt. Die Fragen und Antworten werden ausschließlich auf diesem gesicherten Kanal zwischen dem Klienten und unseren eigens dafür geschulten Beratern ausgetauscht". Häufig werde die Online-Beratung zum ersten "Abtasten" seitens der Ratsuchenden genutzt. Das stellen die acht Online-Berater im Kreis-Caritasverband Freyung-Grafenau immer wieder fest: "Die Online-Beratung ist ein zeitgemäßes Format, das dem Nutzungsverhalten vieler entgegenkommt", weiß Onlineberater Tobias Melch von der FRG- Suchtberatung. "Darüber hinaus bietet sie gerade im ländlichen Raum eine zeitliche und räumliche Ungebundenheit: Themen können situationsbezogen und unabhängig der Mobilitätsfrage zur Sprache gebracht werden. Und: Die Onlineberatung stellt für die Klienten ein hohes Maß an Selbstbestimmung dar, da diese unverbindlich und -anonym durchgeführt wird. Eine gute Gelegenheit um überhaupt mit unseren Beratungsstellen in Kontakt zu treten." Auch seine Kollegin, Sonja Kiblböck, von der Beratungsstelle für psychische Gesundheit unterstreicht: "Ich sehe den Hauptvorteil, verglichen zu einer Beratung vor Ort, darin, dass Onlineberatung in Anspruch genommen werden kann, wann und wo jeder das will. Alles was benötigt wird, ist ein möglichst ruhiger Raum und ein stabiler Internetzugang. Eine Rückmeldung erhalten die Ratsuchenden schon innerhalb von 48 Stunden."
Infos: Tel. 08551 585-10 oder www.caritas-frg.de
Foto: © cmg | Caritas FRG: (v.li.) Sonja Schönweitz (Erziehungsberatung), Sonja Kiblböck (Beratungsstelle für psychische Gesundheit), Aloisia Rothenwührer, Stefan Unbehagen (beide Erziehungsberatung), Alexandra Aulinger-Lorenz (Hauptberuflicher Vorstand), Tobias Melch und Heidi Haidn (beide Psychosoziale Suchtberatung).